Zukunft Zollstock 2045 - Quartierskonzept

Projekt aus Vorgängerbüro
Zeller Kölmel Architekten: Integriertes Energetisches Quartierskonzept

Dieses Projekt wird von Kölmel Scheer Architekturbüro weitergeführt.

Köln-Zollstock
Entwurf, laufend.

AUSGANGSLAGE

Das Quartier liegt im südlichen Stadtteil Zollstock (Bezirk Rodenkirchen) der Stadt Köln. Es umfasst 45 Gebäude mit insgesamt 429 Wohneinheiten und etwa 30.000 m² Wohnfläche. Alle Gebäude und Grundstücke des Quartieres sind im Besitz der Auftraggeberin ‚Wohnungsgenossenschaft am Vorgebirgspark e.G.‘ (WGaV). Das Quartierskonzept ‚Zukunft Zollstock‘ basiert auf der gleichnamigen Quartiersstudie, die vom Vorgängerbüro Zeller Kölmel Architekten erstellt wurde.

KLIMANEUTRALITÄT

Das Ziel des integrierten energetischen Quartierskonzeptes ‚Zukunft Zollstock‘ ist es, ein nachhaltiges und klimaneutrales Quartier zu schaffen. Dies soll als Beitrag zur Einhaltung der Klimaschutzziele der Bundesregierung und denen der Stadt Köln dienen.

Das Quartierskonzept umfasst eine Ausgangsanalyse, in welcher Bausubstanz, Sanierungsstand und aktueller Energieverbrauch des Quartieres aufgezeigt werden. Auf Grundlage dessen werden Sanierungsbedarf und -möglichkeiten der Bestandsbauten untersucht und Potenziale zur energetischen Gebäudesanierung, Optimierung der Wärmeversorgung, energieeffizienten Stromnutzung, klimagerechten Mobilität sowie Gewinnung und Nutzung regenerativer Energien ermittelt. So soll ein möglichst geringer Verbrauch durch gesteigerte Energieeffizienz geschaffen werden. Die Quartiersgebäude werden anhand der Ausgangsanalyse in Gebäudetypen und Bauclustern kategorisiert und Potenziale einer Quartiersverdichtung durch Aufstockung, Ersatzneu- und Ergänzungsbauten in einem städtebaulichen Gesamtkonzept untersucht. Hierzu werden unterschiedliche Rechenmodelle (Modell 1: Abbruch-Neubau oder Kernsanierung oder Modell 2: Energetische Sanierung und ggf. Aufstockung) aufgezogen und die städtebauliche Entwicklung unterschiedlicher Sanierungsszenarien dargestellt. Zudem wird die Ökonomie bezüglich Investitionskosten inklusive Zuschusses, Mieteinnahmen und Wohnfläche der Quartiersgebäude betrachtet.

Im Zuge des Quartierskonzeptes werden somit konkrete Strategien- und Maßnahmenbeschreibungen konzipiert, um die Intention einer bilanziellen Klimaneutralität bis 2045 zu ermöglichen.

KLIMARECHNER

Im Zuge des Quartierskonzeptes wurde der ‚Klimarechner‘ entwickelt. Hiermit kann die CO2-Bilanz für eine beliebige Anzahl an Gebäuden oder Quartiere berechnet werden.

Der Rechner bildet den Zusammenhang zwischen zeitlichem Fortschritt (in Jahren) und dem Treibhauspotenzial (als CO2-Äq./qm) für unterschiedliche Szenarien ab. Er stellt die Werte des Treibhausgaspotenzials für Gebäudeheizung, Haushalts- und den Allgemeinstrom sowie Warmwasserbereitung dar. Zudem zeigt der Rechner die Graue Energie, die bei Bau und Instandhaltung der Gebäude anfällt, sowie das Treibhauspotenzial, welche durch die Gewinnung von ‚Grüner Energie‘ eingespart werden kann. Die Ergebnisse des Klimarechners werden in ausgestoßenen CO2-Äquivalenten pro qm Wohnfläche und Jahr dargestellt. Die Werte der einzelnen Gebäude oder Cluster werden zu einer Quartiersbewertung zusammengesetzt, anhand derer die Klimabilanz beurteilt werden kann. Im Klimarechner wurden bedienbare Regler konzipiert. So können verschiedene Szenarien hinsichtlich Energiestandard, Effizienz der Heizung, jährliche Stromersparnis-Quote, PV-Eigennutz oder Bauweise durchgespielt und direkte Auswirkungen auf die CO2-Gesamtbilanz erkannt werden.