Serielle Sanierung Weidenpesch

Projekt aus Vorgängerbüro
Zeller Kölmel Architekten: MBKS & Marktsondierung & LP3

Dieses Projekt wird von Zeller Architektur weitergeführt.

Köln-Niehl
Studie, laufend.

SERIELLE SANIERUNG

Das Projekt fußt auf dem Sanierungsansatz des Energiesprongs – der energetischen Sanierung im bewohnten Zustand von vorrangig Mehrfamilienhäusern mittels vorgefertigten Fassadenmodulen. Bei dem Bauvorhaben erstellten wir vorerst eine Machbarkeitsstudie, um die Umsetzbarkeit einer seriellen Sanierung zu prüfen, bevor das Projekt im Rahmen des Entwurfs und der Marktsondierung vertieft wurde. Für das Ensemble aus dem Jahr 1974, bestehend aus einem dreigeschossigen, einem fünfgeschossigen und einem viergeschossigen Bau, wurden eine thermische Hülle und ein Haustechnikkonzept entwickelt, bei dem der Energiestandard KfW 40 EE erzielt werden soll.  Im Vergleich zu einer konventionellen Sanierung mit WDVS o.ä. lässt sich durch eine serielle Sanierung bei diesem Bauvorhaben die Bauzeit um ca. fünf bis sechs Monate reduzieren.

THERMISCHE HÜLLE

Der Entwurf der neuen thermischen Hülle sieht die Dämmung mittels Holztafelelementen vor. In dieser Bauweise soll auf das bestehende Flachdach ein Satteldach gesetzt werden. Dabei soll die auf den Bestand vor längerer Zeit aufgebrachte Dachdämmung erhalten und weitergenutzt werden. Hierdurch fallen die neuen, vorgefertigten Dachmodule schlanker aus, Abbruch und Entsorgung werden gespart und die Regen dichtigkeit des bewohnten Gebäudes während der Bauzeit lässt sich wesentlich einfacher gewährleisten. Die bisher im Gebäude geführten Regenrohre werden aus Gründen der Wärmebrückenoptimierung und zur besseren Revision nach außen verlegt.
Die bestehenden Loggien sollen verschlossen und so in Wohnraum umgewandelt werden, sodass die Mieter im recht klein bemessenen Essbereich an Wohnfläche gewinnen sollen. Die Freisitze sollen durch Vorstellbalkone ersetzt werden.

HAUSTECHNIK

Als Wärmeerzeuger für die Heizung sollen drei im Garten platzierte Luft-Wasser-Wärmepumpen dienen.
Das Kellergeschoss bietet ausreichend Raum für die Installation von drei kontrollierten Wohnraumlüftungen mit Wärmerück gewinnung. Die drei hauszentralen kontrollierten Wohnraumlüftungen reduzieren den Heizwärmebedarf nochmals auf weniger als die Hälfte. Hierdurch können die Bestandsheizkörper in den Wohnungen voraussichtlich behalten werden. Die Verteilung der Zu- und Abluft in den Wohnungen kann auf die Decke im Flurbereich reduziert werden. Zur Warmwasserbereitung werden die Durchlauferhitzer erhalten und im Zuge altersbedingten Austauschs auf modernere und effizientere Geräte umgestellt.

KOSTEN UND MARKTSONDIERUNG

Es erfolgte eine Kostenprüfung auf der Grundlage von Vergleichsprojekten, mit dem Ergebnis, dass die Mehrkosten einer seriellen Sanierung zum KfW-40-EE-Standard voraussichtlich durch Förderungen überkompensiert werden können, sodass schon zum Fertigstellungszeitpunkt der höchste Standard auch als die ökonomischste Lösung erscheint. 

Es wurde außerdem eine Marktsondierung vorgenommen, bei der auf Grundlage des Vorentwurfs das Bauvorhaben ausgeschrieben wurde. Diese diente, um frühzeitig eine Kostensicherheit herzustellen und ein Generalunternehmer als Gegenüber im Planungsprozess zu finden.