Lindleinsmühle 27-33

Projekt aus Vorgängerbüro
Zeller Kölmel Architekten: LPH 1-3

Dieses Projekt wird von Kölmel Scheer Architekturbüro weitergeführt.

Würzburg
Entwurf, laufend.

AUFGABE UND KONZEPT

Gemäß der Quartiersstudie Lindleinsmühle wird für vier Baukörper ein Konzept für eine Aufstockung und eine serielle Sanierung zum KfW-40+ Standard entwickelt. In diesem Zuge wird auch die architektonische Neugestaltung, die Adressbildung und die Aufenthaltsqualität der Freiräume weiterentwickelt. Um die soziale Durchmischung im Quartier zu erhöhen, werden die bestehenden Grundrisse umgebaut und durch neue Treppenhäuser mit Aufzügen entstehen barrierefreie Wohnungen.

Die Balkonfläche der Bestandsgebäude wird in die thermische Hülle integriert und somit Teil der Wohnfläche. Die neuen Freisitze werden analog zur Bestandssituation als durchlaufende Balkone vor die neue Fassade gestellt. Um die Balkonflächen zu zonieren, werden versetzte Deckenöffnungen angeordnet. Hierdurch entsteht eine variierende Belichtung der Balkone und den Mietern wird die Möglichkeit gegeben werden, die Balkonzone partiell über zwei Geschosse zu begrünen.

 

ENERGIEKONZEPT

Im Zuge der Quartiersstudie wurden Varianten zur Wärmeerzeugung in Kombination mit entsprechender Technik zu Lüftung, Warmwasserbereitung und Stromertrag durch Photovoltaik untersucht.
Es hat sich herausgestellt, dass mit dem KfW 40+ Standard für die neue Gebäudehülle und bewährter Haustechnik in Form von Luft-Wasser-Wärmepumpe (ggf. in Kombination mit Geothermie), sowie mit kontrollierter Wohnraumlüftung und zusätzlicher Wärmerückgewinnung bei der Warmwasseraufbereitung, die Energieeffizienz am höchsten ist. In Kombination mit großflächigen Photovoltaikanlagen auf den Hausdächern lasst sich der Energieverbrauch in der Jahresbilanz um 99% senken.

 

ADRESSBILDUNG

Die Erschließung der Baukörper erfolgt über den ehemaligen Kolonnadengang, der durch die neuen vorgestellten Balkone verbreitert und durch eine neue Kappendecke zu einem großzügigen Arkadengang umgestaltet wird. In dem wettergeschützten Erschließungsraum liegen die Eingänge der Häuser. Um die Adressen zu stärken, wird im Bereich der Arkade eine verputzte Außenwand vorgeschlagen, die sich deutlich von den Holzfassaden absetzt.

 

GESTALTUNG

Das architektonische Konzept greift in vielen Fällen auf die gestalterischen Überlegungen der ursprünglichen Planung aus den 60er Jahren zurück und stellt die entscheidenden Charakteristika erneut mit einer zeitgemäßen Interpretation heraus. Die Regelfassaden an den Längsseiten der Gebäude, deren Verputz teils noch in ihrem ursprünglichen, wenn auch mit der Zeit ausgeblichenen farbigen Anstrich versehen sind, sollen mit einer farbig lasierten, vertikalen Holzschalung versehen werden.

Die unterschiedlich farbigen Höfe führen zu einer klaren Adressbildung der einzelnen Häuser und durch die neue Farbgebung wird die Orientierung im Quartier gestärkt.

Die geziegelten Kopfwände an den Schmalseiten der Häuser sowie an den Treppenhäusern sind ein besonderes Gestaltungsmerkmal der Siedlung Bayernstraße. Die Betonung dieser Wände soll beibehalten werden. Hier wird eine horizontale Holzschalung vorgeschlagen, die im Kontrast zu den Regelfassaden jedoch nicht farbig, sondern hell lasiert wird.