Lindleinsmühle 22

Projekt aus Vorgängerbüro
Zeller Kölmel Architekten: LPH 1-3

Dieses Projekt wird von Kölmel Scheer Architekturbüro weitergeführt.

Würzburg
Entwurf, laufend.

Das Sanierungsobjekt befindet sich in dem Quartier Lindleinsmühle mit 32 Mehrfamilienhäusern. Im Auftrag der Stadtbau Würzburg wird ein Konzept für eine serielle Sanierung zum KfW-40+ Standard im bewohnten Zustand entwickelt. In diesem Zuge wird auch die architektonische Neugestaltung weiterentwickelt. Hierbei wird das bereits in der Quartiersstudie begonnene Gestaltungskonzept wiederaufgenommen.

Das Gebäude wurde bereits gedämmt, auf den Außenwänden wurde bis zur Oberkante der Kellerfenster ein ca. 12 cm starkes WDVS aufgebracht. Durch die Dämmmaßnahmen hat das Gebäude die Charakteristik der Quartiersgestaltung verloren. Diese soll im Rahmen der seriellen Sanierung analog zu den anderen Baukörpern wieder aufgegriffen werden.

Da die serielle Sanierung im bewohnten Zustand umgesetzt werden soll, werden keine umfangreichen Grundrissänderungen vorgenommen. Lediglich die Bäder sollen im Rahmen der Sanierung etwas vergrößert und modernisiert werden. Durch die neue thermische Hülle und die kontrollierte Wohnraumlüftung können die bestehenden Heizkörper weiterverwendet werden. Die neue Wärmeerzeugung erfolgt über eine Luft-Wasser-Wärmepumpe. Die Wohnraumlüftung erfolgt zentral, die Leitungsführung erfolgt über die Fassade in die Wohnungen.

Da die erforderlichen Dämmmaßnahmen die Nutzfläche der Loggia deutlich verkleinern würden, wird die Loggia der thermischen Hülle zugeschlagen, in dem die Öffnung mit Faltschiebefenstern verschlossen wird. Im Winter ist die Loggia dadurch wie ein Wintergarten nutzbar, im Sommer sind die Fenster offenzuhalten, andernfalls könnte es zu Überhitzung kommen. Aus diesem Grund ist die Entwässerung der Loggia zu erhalten und in die Fassadenmodule zu integrieren. Über neue Außentreppen erhalten die beiden Wohnungen im EG einen direkten Zugang zu den jeweiligen Mietergarten, die im Rahmen der Neustrukturierung der Freiflächen verwirklicht werden sollen.

Analog zur Planung der Bayernstraße 27 bis 33 erhalten die Regelfassaden eine farbige Lasur. Der Wechsel von senkrechter und horizontaler Holzverschalung im Fensterbereich gibt den Fassaden Struktur und integriert optisch die durch Brandschutzvorgaben erforderlichen Brandsperre.

Die Dachfläche wird nach außen entwässert und kann mit einer konventionellen Flachdachdämmung oder modular ausgeführt werden. Beide Varianten sollen ausgeschrieben werden. Gemäß Vorgaben der Stadt Würzburg ist die Dachfläche extensiv zu begrünen. Die geplante Photovoltaik-Anlage muss daher aufgeständert und mit ausreichend dimensionierten Abständen unter den Modulen ausgeführt werden.